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ISA Insights: "Mich motiviert der Gedanke, dass wir jetzt die Weichen für die Zukunft stellen."

Kennenlern-Interview mit ISA Board Member Martina Bühler



ISA Board Member Martina Bühler
ISA Board Member Martina Bühler

Martina Bühler vereint Expertise in Marketing, digitaler Kommunikation und strategischer Führung. Als Portfolio-Unternehmerin unterstützt sie Jungunternehmen, Impact-Projekte und Organisationen in ihrer Marktpositionierung.


Sie ist Leiterin Partnerschaften bei der GLP Schweiz, unterstützt das Jungunternehmen Scandens in Marketing & Kommunikation und engagiert sich in Vorständen – darunter der Innovationsverband Schweizer Arbeitsmarkt und der Alumniverband FH Schweiz. Zudem unterrichtet sie Marketing & Kommunikation und betreut weitere Mandate.


Ihre Leidenschaft gilt der Verbindung von Digitalisierung, Nachhaltigkeit und neuen Bildungs- und Arbeitsmodelle, um die Zukunft des Schweizer Arbeitsmarkts aktiv mitzugestalten.


Martina, du hast eine beeindruckende Karriere hinter dir – von Fintech über Marketing bis hin zur Politik. Was war der Moment, in dem du entschieden hast, dich in der Politik zu engagieren?

Ich habe bemerkt, dass Nachhaltigkeit, Innovation und Unternehmertum stark von politischen Rahmenbedingungen abhängen. Wenn wir eine zukunftsfähige Wirtschaft wollen, müssen wir Bürokratie abbauen, neue Arbeitsmodelle und Vereinbarkeit fördern und Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil begreifen. Das treibt mich an.


Nachhaltigkeit spielt eine grosse Rolle in deinem Leben – sowohl beruflich als auch privat. Was bedeutet Nachhaltigkeit für dich persönlich, und wie setzt du dich dafür in deiner Arbeit ein?

Nachhaltigkeit ist kein „Nice-to-have“, sondern ein Business Case. Unternehmen, die Ressourcen effizient nutzen und nachhaltige Produkte entwickeln, haben langfristig die Nase vorn. Ich arbeite daran, diesen Wandel voranzutreiben – durch Beratung, Unterrichten und politische Arbeit.


Die grüne Welle hat nachgelassen. Wie schaffen wir es trotzdem, das Nachhaltigkeit nicht in Vergessenheit gerät?

Der Schlüssel ist, Nachhaltigkeit wirtschaftlich rentabel zu machen. Damit arbeiten wir beispielsweise mit dem Jungunternehmen Scandens, das durch intelligente Software nachhaltige und rentable Investitions- und Sanierungsplanungen ermöglicht. Solche datenbasierten Lösungen zeigen, dass Ökonomie und Ökologie zusammengehören – und dass Nachhaltigkeit nicht nur Kosten, sondern echte Wettbewerbsvorteile bringt.


Apropos grüne Welle. Du hast den Non-Profit-Verein Greenwishing gegründet. Was verfolgt ihr mit diesem Verein, und warum ist Greenwashing ein Thema, das dir wichtig ist?

Als wir Greenwishing vor drei Jahren gegründet haben, war „grün“ das Trendthema. Viele Unternehmen haben ihre Logos und Verpackungen angepasst – aber nicht immer ihre Geschäftsmodelle. Das ist nicht nur ethisch problematisch, sondern langfristig auch ein Wettbewerbsnachteil. Unser Ziel ist es, KMU zu befähigen, Nachhaltigkeitskommunikation strategisch und glaubwürdig einzusetzen – weg von Marketing-Floskeln hin zu echter, messbarer Wirkung.


Du arbeitest für mehrere Arbeitgeber und hast ein eigenes Unternehmen, bei dem du Beratungsdienstleistungen anbietest - eine Portfolio-Karriere. Wie kam es dazu?

Ich habe mich intensiv mit meinem „IKIGAI“ befasst – also der Schnittstelle zwischen dem, worin ich gut bin, was ich gerne mache, was die Welt braucht und wofür ich bezahlt werden kann. Für mich wurde klar: Meine Stärke liegt darin, verschiedene Disziplinen und Netzwerke zu verknüpfen. So entstand meine Portfolio-Karriere organisch – aus einer Kombination meiner Fähigkeiten, Interessen und Marktchancen. So bin ich jetzt einerseits als Leiterin Partnerschaften bei der GLP Schweiz tätig, andererseits unterstütze ich Scandens im Marketing & Kommunikation. Daneben habe ich noch kleinere Mandate, Vorstandstätigkeiten und unterrichte zu Marketing/Kommunikationsthemen.


Ist die Portfolio-Karriere das Arbeitsmodell der Zukunft?

Es gibt nicht nur ein Arbeitsmodell der Zukunft, aber die Arbeitswelt wird definitiv flexibler. In der Schweiz sehen wir eine Entwicklung hin zu lebenslangem Lernen, hybriden Karrierewegen und mehreren Einkommensquellen. Portfolio-Karrieren sind eine spannende Möglichkeit, sich breiter aufzustellen und sich schneller an neue Marktanforderungen anzupassen – jedoch nicht für alle der richtige Weg.


Im Bereich Marketing und Kommunikation hat sich in den letzten Jahren vieles verändert – vor allem durch die Digitalisierung. Was sind die grössten Veränderungen, die du beobachtest, und wie bereitet ihr Studierende darauf vor?

Die digitale Sichtbarkeit ist heute entscheidender denn je – nicht nur für Unternehmen, sondern auch für Talente. KI, datengetriebene Entscheidungen und personalisierte Kommunikation verändern das Marketing. In meiner Funktion als nebenamtliche Dozentin, Vorstand des Innovationsverbands Schweizer Arbeitsmarkt und Vorstand im Alumniverband FH Schweiz sehe ich, dass wir neue Bildungsmodelle brauchen: Weg von starren Curricula hin zu flexiblen Weiterbildungsformaten, die direkt auf den Arbeitsmarkt und auf zukünftig benötigte Fähigkeiten abgestimmt sind.


Der Innovationsverband Schweizer Arbeitsmarkt setzt sich für diese Themen ein. Wo sollten wir hin?

Unser Ziel ist es, innovative Arbeitsmodelle zu etablieren, die lebenslanges Lernen, digitale Kompetenz und nachhaltige Wirtschaftsförderung kombinieren. Die Schweiz muss in der Lage sein, Talente in neuen Technologien auszubilden, egal in welchem Alter, und Unternehmen in dieser Transformation aktiv zu begleiten.


Was würdest du jungen Frauen, die eine Karriere in der Politik oder Wirtschaft anstreben, raten?

Nicht auf die „eine“ Karriere setzen. Mach, was dir Spass macht, entwickle dich persönlich weiter, gehe aus deiner Komfortzone. Und: Lass dich nicht von klassischen Karrierewegen einschränken, sondern folge deinem persönlichen Antrieb.


Abschliessend: Was motiviert dich in deinem täglichen Engagement, und welche Vision verfolgst du für die Schweiz in den nächsten fünf Jahren?


Mich motiviert der Gedanke, dass wir jetzt die Weichen für die Zukunft stellen. Wenn wir heute in Bildung, Innovation und nachhaltiges Wirtschaften investieren, bleibt die Schweiz nicht nur wettbewerbsfähig, sondern wird zum globalen Vorreiter. Wir müssen mutiger werden in der Förderung neuer Arbeitsmodelle, von Startups bis hin zu Weiterbildungsmöglichkeiten für Fachkräfte. Meine Vision ist eine Schweiz, in der Talente sich entfalten können, Unternehmen nachhaltig wachsen und Innovationen die Grundlage für Wohlstand und Fortschritt bilden.



 

Über ISA: Der Innovationsverband Schweizer Arbeitsmarkt (ISA) gestaltet die Zukunft der Arbeit. Seit 2024 entwickelt das engagierte Team innovative Lösungen für Professionals, Unternehmen und Verwaltungen, abgestimmt auf die Anforderungen einer dynamischen Arbeitswelt. Mit Fokus auf politisches Engagement, Bildung und Netzwerke stärkt ISA den Schweizer Arbeitsmarkt – agil, inklusiv und zukunftsorientiert.

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