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Portfolio-Karriere: Warum ein Leben mit mehreren Standbeinen zur neuen Norm wird

Mehrere Standbeine, verschiedene Projekte, kombinierte Rollen – was früher als Zickzacklauf galt, ist heute strategischer Vorteil. Willkommen in der Welt der Portfolio-Karrieren.


Portfolio Unternehmerin
Portfolio Unternehmerin

Die alte Welt: Linear, loyal, berechenbar

Jahrzehntelang war die Idealvorstellung eines gelungenen Berufswegs klar umrissen: Studium, Einstieg, Aufstieg, vielleicht mal ein Branchenwechsel – aber immer schön linear. Wer zu oft wechselte, galt als flatterhaft. Wer Lücken im Lebenslauf hatte, musste sich rechtfertigen. Sicherheit kam durch Dauer und Titel.


Doch diese Welt hat Risse bekommen. Technologischer Wandel, globale Unsicherheiten, die Auflösung klarer Branchenlogiken und eine immer stärkere Individualisierung der Lebensentwürfe führen dazu, dass das lineare Modell nicht nur unattraktiv, sondern für viele auch unerreichbar geworden ist.


Die neue Realität: Fluid, vernetzt, diversifiziert

In der heutigen Arbeitswelt verändern sich Rollen, Anforderungen und Märkte so schnell, dass klassische Karrieren oft gar nicht mehr mithalten können. Menschen, die heute in einem stabilen Angestelltenverhältnis sind, wissen: Es kann sich morgen ändern.


Gleichzeitig erleben wir eine neue Generation an Professionals, die gar kein Bedürfnis mehr nach einem einzigen Arbeitgeber oder einer einzigen Rolle hat. Sie wollen mehrere Tätigkeiten parallel ausüben – aus Interesse, aus Überzeugung, oder zur Absicherung.

Diese sogenannte Portfolio-Karriere ist keine Notlösung, sondern ein bewusster Lebensentwurf.


Was ist eine Portfolio-Karriere?

Das Konzept stammt ursprünglich aus der Management-Literatur der 1990er, doch erst jetzt wird es zum Mainstream: Eine Portfolio-Karriere bedeutet, dass eine Person mehrere berufliche Rollen gleichzeitig ausfüllt – etwa als Beraterin, Dozent, Verwaltungsrätin, Gründer oder Projektleiterin.


Diese Tätigkeiten sind oft projektbasiert, flexibel und in verschiedenen Domänen angesiedelt. Manchmal kommerziell, manchmal pro bono. Manchmal operativ, manchmal strategisch. Gemeinsam ist ihnen: Sie werden bewusst kuratiert – wie ein Portfolio eben.


Die Vorteile: Autonomie, Diversität, Resilienz

Wer mehrere Standbeine hat, ist widerstandsfähiger gegenüber Marktschwankungen, Umbrüchen oder Kündigungen. Doch es geht um mehr als Sicherheit. Eine gut aufgebaute Portfolio-Karriere erlaubt:


  • Sinnorientierung: Menschen kombinieren Tätigkeiten, die ihnen persönlich wichtig sind, statt sich in einem Job zwischen Herz und Kopf entscheiden zu müssen.

  • Wissens-Synergien: Erfahrung aus einer Rolle kann direkt in andere einfliessen – etwa wenn ein Start-up-Mentor gleichzeitig Dozent ist oder ein Researcher nebenbei politische Gremien berät.

  • Strategische Sichtbarkeit: Wer an mehreren Schnittstellen wirkt, wird schneller gesehen, eingeladen, empfohlen.


Die Herausforderungen: Struktur, Klarheit, Energie

Natürlich ist dieser Weg kein Spaziergang. Portfolio-Karrieren brauchen Struktur, Selbstführung und ein starkes „Inner Why“. Wer sich verzettelt, brennt aus. Wer zu viele Kompromisse eingeht, wird unklar. Und wer es nicht schafft, seine Angebote klar zu kommunizieren, bleibt unter dem Radar.


Es braucht Tools, Routinen und ein Netzwerk, das diese Vielfalt nicht nur aushält, sondern fördert. Genau hier setzen neue Weiterbildungsformate und Alumni-Netzwerke an – sie helfen, Komplexität handhabbar zu machen.


Genau deshalb haben wir bei ISA ein kompaktes Self-Learning-Programm entwickelt: Portfolio Karriere.

In deinem Tempo, mit klaren Modulen, Reflexionsübungen und strategischen Tools. Es unterstützt dich dabei, deine Rollen zu schärfen, deine Positionierung zu finden – und ein berufliches Portfolio zu gestalten, das wirklich zu dir passt.



Gesellschaftliche Relevanz: Von der Ausnahme zur neuen Norm

In einer Welt, in der Lebensläufe und Lebensphasen fluider werden, ist die Portfolio-Karriere nicht nur individuell sinnvoll – sie ist auch volkswirtschaftlich klug.

Gerade in der Schweiz haben wir viele erfahrene, top-ausgebildete Menschen, die nach einer Entlassung oder Phase der Neuorientierung nicht mehr in ein Vollzeit-Modell zurückkehren wollen – oder können. Sie suchen Rollen, die zu ihrem Leben passen.

Wenn wir es schaffen, diese Menschen gezielt zu vernetzen, weiterzubilden und ihre Skills sichtbar zu machen, aktivieren wir ein riesiges Potenzial für Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft.


Fazit: Die Zukunft gehört den Kurator:innen

Die Zukunft gehört jenen, die sich nicht mehr über eine Rolle definieren, sondern über die Kombination ihrer Kompetenzen. Wer die Fähigkeit entwickelt, ein stimmiges berufliches Portfolio zu bauen, wird nicht nur resilienter – sondern auch erfüllter, wirksamer, unabhängiger.


Es ist Zeit, dass wir diese Entwicklung nicht länger als Ausnahme sehen. Portfolio-Karrieren sind kein Plan B. Sie sind Plan A für eine neue Arbeitswelt.



Der Innovationsverband Schweizer Arbeitsmarkt (ISA) gestaltet die Zukunft der Arbeit. Seit 2024 entwickelt das engagierte Team innovative Lösungen für Professionals, Unternehmen und Verwaltungen, abgestimmt auf die Anforderungen einer dynamischen Arbeitswelt. Mit Fokus auf politisches Engagement, Bildung und Netzwerke stärkt ISA den Schweizer Arbeitsmarkt – agil, inklusiv und zukunftsorientiert.

 
 
 

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